
Die drei von der CISM benannten Juroren der EM 2022 sind:
Franz Watz
Gottfried Reisegger
Stephan Ametsbichler

Franz Watz
Franz Watz wurde am 9. März 1949 in Neu-Arad in der Region Banat, Rumänien, geboren. Schon früh zeigte sich sein musikalisches Talent, er spielte in der Familie Flügelhorn und Akkordeon und besuchte das Musikgymnasium, wo er die Fächer Klarinette und Klavier belegte. Anschließend studierte er Musikpädagogik, Musikwissenschaft und Tuba an der Universität in Klausenburg-Siebenbürgen. Er war ein sehr interessierter und fleißiger Student, der möglichst viel lernen wollte. Bereits während des Studiums begann er mit dem Komponieren und Arrangieren eigener Werke unterschiedlicher Genres. Zudem spielte er in einem Filmorchester und machte Tonaufnahmen beim Rundfunk in Bukarest. Nach dem Studium war er drei Jahre lang Tubist im Sinfonieorchester in Arad und parallel dazu Musiklehrer am deutschsprachigen Gymnasium. Dort gründete und leitete er ein Jugendblasorchester, mit dem er auch mehrere Radiosendungen mit seinen eigenen Kompositionen gestaltete. Mitte der 1970er Jahre wurde sein Ausreiseantrag nach Deutschland genehmigt. Dort unterrichtete er wiederum an einem Gymnasium – eine Aufgabe, die den kreativen und hochmotivierten Franz Watz jedoch nicht komplett ausfüllte. Er musizierte bei verschiedenen Kapellen in der Umgebung und bekam schließlich von der Stadtkapelle Böblingen das Angebot, den Dirigentenposten zu übernehmen sowie die Möglichkeit, als Musikschullehrer zu arbeiten.
Parallel dazu übernahm er die Leitung des Musikverein Ehningen, den er 36 Jahre lang dirigierte. Er widmete sich vermehrt seinen eigenen Kompositionen und Arrangements, in die er seine Klangvorstellungen mit einfließen lassen konnte, die er als Dirigent und Musiker entwickelte.
Ende der 1970er Jahre stellte sich der junge Komponist Franz Watz beim Musikverlag RUNDEL vor. Die Leidenschaft für die Musik und ein bodenständiger Charakter verband Franz Watz und Siegfried Rundel sofort miteinander. Immer verknüpft mit der musikalischen Arbeit entstand eine langjährige private Freundschaft. Aus der fruchtbaren Zusammenarbeit sind viele Ideen und Werke entstanden – sowohl im konzertanten Bereich als auch für die traditionelle Blasmusik. Besonders erfolgreich wurden Klassiker wie zum Beispiel die „Heidrun-Polka“ oder „Unsere Schönste“. Auch bei der Entstehung der Ensemble-Reihe „Die Musizierstunde“ des Musikverlags RUNDEL war Franz Watz maßgeblich beteiligt und komponierte dafür zahlreiche kreative Stücke.
Seit 1986, dem Ende seiner Lehrtätigkeit an der Musikschule, ist Franz Watz freischaffender Musiker, Pädagoge, Dirigent, Dozent, Juror, Komponist und Arrangeur für alle Bereiche der Bläser- und Blasmusik. Die Musik ist – wie er selbst sagt – für ihn keine Arbeit mit festen Arbeitszeiten, sie ist ständig in seinem Kopf und ein elementarer Bestandteil seines Lebens.

Gottfried Reisegger
Der 1966 in Weilbach (Oberösterreich) geborene Gottfried Reisegger absolvierte sein Musikstudium am Brucknerkonservatorium in Linz in den Fächern Klarinette und
Ensembleleitung Blasorchester.
Neben seiner Unterrichtstätigkeit am oö. Landesmusikschulwerk leitet er seit 1991
erfolgreich den Musikverein Lohnsburg am Kobernaußerwald (Bundessieger 2008),
seit 1999 musikalischer Leiter der Blaskapelle Ceska (Europameister 2013 in der
Höchststufe, Sieger Grand Prix der Blasmusik 2019) und ist Ehrenbezirkskapellmeister
des Oberösterreichischen Blasmusikverbandes im Bezirk Ried im Innkreis.
Darüber hinaus intensive Beschäftigung mit der Wiener U-Musik (Innviertler Symphonie
Orchester) und der Big-Band-Musik.
Seit Juni 2015 Mitglied der Europäischen Musikkommission CISM. Hier zeichnet er für
den Bereich der „Traditionellen Blasmusik, böhmisch-mährischer Stilrichtung“
verantwortlich.
Weiters Juror bei Wertungsspielen und Referent bei Lehrproben und Workshops.

Stephan Ametsbichler
1961 in Glonn/ Obb. geboren
seit 1975 als Chorsänger in verschiedenen Chören aktiv
– seit 1975 im Kirchenchor Glonn
– 1981 – 1997 im Chor des Institutes für Musikwissenschaft der LMU München
– 1982 – 1985 im Universitätschor München
– seit 1999 im Kammerchor „con moto“ Grafing
– sowie als Choraushilfe in verschiedenen Laienchören
(u. a. Wasserburger Bachchor, Kirchenchor St. Maximilian München,
via nova Chor München, Opernbühne Maxlrain)
seit 1977 sporadisch Stimmbildungsunterricht
1977 Eintritt in die Musikkapelle Glonn als Klarinettist
1980 Abitur am Gymnasium Grafing (LK: Französisch – Biologie/Chemie)
1980 – 1981 15 Monate Grundwehrdienst in der Bundeswehr
1981 Aufnahme des Musikwissenschaftsstudiums an der Ludwig-Maximilians- Universität München mit Schwerpunkt: Instrumentengeschichte und Geschichte der Instrumentalmusik
1988/89 Co-Autor des „Großen Ober- und Niederbayerischen Blasmusikbuches“
seit 1985 Verfasser einer Reihe von wissenschaftlichen Aufsätzen, u.a. in den Programmheften der Kammerkonzertreihen des Akademischen Blasorchesters München
1981 – 1989 Privatstudium Klarinette bei Horst Schwantner (Bay. Staatsorchester München)
1981 – 2010 Freiberuflicher Instrumentallehrer für Klarinette und Saxophon
1982 – 1985 stellv. Leiter der Musikkapelle Glonn
1985 – 1996 Leiter der Musikkapelle Glonn
1981 – 1992 Mitglied des Akademischen Blasorchesters München
1987 – 1990 stellv. Leiter des Akademischen Blasorchesters München
1990 – 1992 koordinierter Leiter dieses Orchesters
1990 Staatlich anerkannter Dirigent von Blasorchestern im Laienmusizieren
1989 – 1995 stellv. Bundesdirigent des Musikbundes von Ober- und Niederbayern
1996 – 2000 dessen Bundesdirigent
1997 – 2001 Landesdirigent des Bayerischen Blasmusikverbandes
1993 – 2010 Künstlerischer Leiter der Stadtkapelle Rosenheim
2011 – 2013 Künstlerischer Leiter der SymBraWo Bläserphilharmonie Inn-Chiemgau
1999 Konzertreihe mit den „Münchner Richard Strauss Bläsern“
zum 50. Todestag von Richard Strauss
2001 Kammerkonzertreihe mit Bläsern des Akademischen Sinfonieorchesters München
2002 Musikalische Leitung der Musicalproduktion „Anatevka“ mit dem Theater
2012 Rosenheim im Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim
1996 – 2002 Freier Mitarbeiter in der Redaktion Laienmusik des Bayerischen Rundfunks
und Moderator der Sendung „Bayern I Blasmusik“
seit 2002 Festanstellung im Bayerischen Rundfunk als Programmgestalter,
zunehmend auch mit Redakteursaufgaben (u. a. als Aufnahmeleiter)
sowie der eigenverantwortlichen Zusammenstellung und Moderation von Sendungen im Bereich Laienmusik (Bayern 1 / Bayern2 / BR-KLASSIK) betraut
seit 2013 Musikredakteur für „Laienmusik“ im BR
Konzertmoderator und Leiter von Podiumsdiskussionen
Arrangeur für Ensemblemusik und Sinfonische Blasmusik
Juror bei internationalen Wettbewerben und Wertungsspielen für Blasmusik
Mitglied der Literaturkommission „Blasmusik“ der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände (BDMV)
Mitglied im Beirat „Orchesterwettbewerb“ des Deutschen Musikrates
Mitglied in der Jury „Staatspreis Musik“
des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst
Mitglied der Internationalen Gesellschaft zur Erforschung und Förderung der Blasmusik (IGEB)
Mitglied der World Association for Sinfonic Bands and Ensembles (WASBE)
Mitglied der Gesellschaft für Bayerische Musikgeschichte